Demokratie und Freiheit verteidigen! – Konsequent gegen die Verschärfung des § 113 und § 114 StGB

Die aktuell durch die große Koalition geplante Verschärfung des §113 und §114 fügt sich ein in ein umfangreiches Maßnahmenpaket konservativer und rechter Politiker_innen. Die von ihnen befeuerten Ängste innerhalb der Bevölkerung nutzen sie dabei, um den eigenen Zielvorstellungen eines restriktiven law – and order – Staates näher zu kommen. Wir lehnen diese Verschärfung konsequent ab und fordern alle Strukturen der Partei DIE LINKE, insbesondere die Bundestagsfraktion dazu auf, den Gesetzesentwurf abzulehnen. Weiter fordert er alle Mitglieder und Sympathisant_innen auf, die Petition „Nein zum Polizeistaat – stoppt die Änderungen der §113 und §114StGB!“ zu unterzeichnen.

Grundsätzlich haben die Verschärfungen von Strafgesetzen überhaupt keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Anzeigen oder gar die Begehung von Straftaten. Dank der Strafbarkeit von Körperverletzung existiert auch keine Regelungslücke, die es zu schließen gelte. Tatsächlich wird jede Verletzung einer Polizist_in im Einsatz ausnahmslos zur Anzeige gebracht. Die Gesetzesänderung soll also bloß der Abschreckung dienen – trotz der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis, dass Strafverschärfungen nicht abschreckend wirken.

  • 113 StGB ermöglicht es mit der Tatbestands-Formulierung „tätlich angreifen“ schon jetzt, minimale Widerstandshandlungen wie das Wegdrehen oder Strampeln als strafbares Verhalten vor Gericht zu bringen. Dass dieses jetzt auch noch mit einer Strafe von mindestens 3 Monaten bis zu 5 Jahren belegt werden soll, ist vollkommen unverhältnismäßig. In der Regel erfolgen Anzeigen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in Folge einer Anzeige wegen Körperverletzung durch die Polizeibeamt_innen – wer von Polizeigewalt betroffen ist, sieht sich also stets einer pauschalen Gegenanzeige wegen Widerstands ausgesetzt. So führen nur 1,37% der Körperverletzungs-Anzeigen gegen Polizist_innen überhaupt zur Anklage. Viele Betroffene sehen daher schon jetzt von einer Anzeige gegen Beamt_innen ab.

Deshalb ist es dringend an der Zeit in allen Bundesländern eine unabhängige Polizeibeschwerdestelle einzuführen, an die sich von Polizeigewalt Betroffene wenden können ohne eine Gegenanzeige zu riskieren und in der Gewissheit darum, dass den Beschwerden tatsächlich nachgegangen wird.

Die körperliche Unversehrtheit von allen Menschen ist zu schützen. Die Gesetzesänderung bewirkt aber nicht mehr Schutz von Polizeibeamt_innen, vielmehr ist sie ein Angriff auf die Zivilgesellschaft und die grundgesetzlich verbriefte Gleichbehandlung. Außerdem ist die Debatte ein erneuter Schlag ins Gesicht der Menschen, die sich immer wieder mit einer prügelnden Polizei konfrontiert sehen. Ein so hohes Strafmaß bei einer Vorschrift, die die Strafbarkeit einer Handlung schon so niedrig ansetzt wie es § 113 StGB tut, rückt Polizist_innen faktisch näher an die Immunität vor Konsequenzen für ihr eigenes Handeln. Je weniger Polizeigewalt zur Aufklärung kommt, desto schwächer die Demokratie!

Ehe knows no gender!

In der Bundesrepublik Deutschland ist es bisher für alle Beziehungskonstellationen jenseits der heteronormativen Partner*innenschaft, also zwischen Mann und Frau, nicht möglich eine Eheschließung einzugehen. Wir kritisieren die daraus resultierenden Privilegien und beschließen deshalb, dass wir uns für eine Ehe für alle einsetzen. Grundsätzlich treten wir für die Abschaffung der Eheprivilegien, wie beispielsweise Steuererleichterung und Adoptionsrecht, ein. Doch solange diese existieren, sollten sie für alle zugänglich sein.

Stempel dich nicht ab! Gegen Manifestierung von Geschlechterrollen.

Wir, die linksjugend [‘solid], beschließen, dass Geschlechterklischees nicht zur Vermarktung reproduziert werden sollten! Unternehmen forcieren eine subtile Verfestigung von heterosexuellen Geschlechterrollen in der Gesellschaft um ihren Gewinn zu erhöhen. Gesellschaft macht Geschlecht, durch dieses Vorgehen werden Rollenbilder reproduziert um den Konsumenten das Gefühl zu geben, dieses auf sein gesellschaftlich definiertes Geschlecht zugeschnittene Produkt könnte seine „Geschlechtsspezifischen“ Bedürfnisse befriedigen.

Die linksjugend [’solid] ist nicht unabhängig von den herrschenden, patriarchalen Verhältnissen, deshalb ist es unsere Verpflichtung als feministischer und emanzipatorischer Jugendverband diese mit Vorbildfunktion zu reflektieren und aufzubrechen! Gerda jetzt in der Wahlkampfzeit, sollte wir uns kritisch mit den herrschenden heterosexuellen Rollenbildern auseinandersetzen und diese nicht reproduzieren sondern unsere Inhalte in den Vordergrund stellen. Es sollte unter gar keinen Umständen geschehen, dass diese Inhalte durch Rollenklischees nach außen transportiert werden!

Innerhalb der Medienlandschaft (Fernsehen, soziale Netzwerke, Werbung im öffentlichen Raum) werden einzelne Produkte durch heteronormative, chauvinistische Vorurteile beworben. Der „Junge“ soll der gute arbeitende Praktiker werden und das „Mädchen“ schlichtweg süß ausschauen und dafür sorgen, dass es ihrem zukünftigen Mann an nichts mangelt.

Dies wird getan, indem einzelne Hersteller*innen unter mehreren Namen dasselbe Produkt anbieten um unterschiedliche Märkte zu erschließen, um einen höheren Gewinn zu erwirtschaften. Durch diese Art und Weise den eigenen Gewinn zu erhöhen und gleichzeitig werden sehr subtil Geschlechtsrollenbilder in die Gesellschaft implementiert. Dies geschieht indem dem Konsument*innen durch Werbung suggeriert wird, dass nur das Produkt für sein „Geschlecht“ spezifiziert wurde und nur dieses Produkt sein suggeriertes Geschlechtsspezifisches Bedürfnis befriedigen kann. Durch diese Suggestion werden Rollenbilder festgefahren und ebnen den Weg für Ressentiments, und jedwede Art von Feindlichkeit gegenüber Abweichungen der Gesellschaftlichen Norm, da diese als „Gesellschaftlich unerwünscht“ klassifiziert werden und sich dies manifestiert.

  • Der BuKo möge beschließen, die Linksjugend [‘solid] wirbt nicht mit sexistischen Rollenklischees
  • Der BSp*R der Linksjugend [‘solid] stellt einen Antrag an den Bundesparteitag der Partei „die Linke“, dass sexistische Rollenbilder nicht reproduziert werden um Inhalte zu bewerben und damit ein gesellschaftliches Gegengewicht darzustellen um dieses im Wahlkampf zu repräsentieren.

Sturmflut auf G20! #NoG20HH

Am 07. und 08.07.2017 soll das G20-Treffen in Hamburg stattfinden. In der Vergangenheit sind dabei immer wieder Städte zu Hochsicherheitszentren aufgerüstet und Proteste unterdrückt worden. In der jüngeren Geschichte des Gipfels fand 2010 in Toronto beispielsweise die größte Massenverhaftung der kanadischen Geschichte statt, als fast 1000 Aktivist*innen verhaftet wurden. Hamburgs SPD-Bürgermeister Olaf Scholz hat mit dem Einsatzleiter Hartmut Dudde den Demonstrant*innen und ihrem legitimen Anliegen keinen Gefallen getan. In der Vergangenheit haben Gerichte wiederholt von ihm verantworte Polizeieinsätze für rechtswidrig erklärt. Auf ihn geht die sogenannte ‚Hamburger Linie‘ zurück, nach der eilig und rücksichtslos gegen Demonstrant*innen vorgegangen wird. Das ist auch für die Proteste gegen den G20-Gipfel zu fürchten, seine Benennung zum Einsatzleiter spekuliert damit auf seine Rücksichtslosigkeit.

Die Einrichtung einer Roten Zone erinnert an die Gefahrengebiete in den Stadtteilen St. Pauli, Sternschanze und Altona 2014. Die Anwohner*innen in Hamburg werden massiven Einschränkungen ausgesetzt, während der G20-Gipfel Kosten im hohen dreistelligen Millionenbereich verursacht! Auf Bürger*innenbeteiligung wurde gänzlich verzichtet und die Gastgeber*innenstadt Hamburg intransparent bestimmt. Demokratische Grundrechte werden beim Gipfel regelmäßig eingeschränkt, in Hamburg droht unter Umständen eine Allgemeinverfügung, durch die jegliche Versammlungsfreiheit für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt wird.

Auf dem Gipfel werden an der offiziellen Struktur der Vereinten Nationen vorbei rechtlich nicht verbindliche Beschlüsse verabschiedet, die den Interessen der mächtigsten Staaten dienen, eben der G20. Ein Beispiel hierfür ist die geplante Debatte zu Afrika. Außer Südafrika ist kein afrikanisches Land unter den G20. Der G20-Gifpel ist ein Treffen von 20 Regierenden und vielen dazugehörigen Minister*innen, die über die Geschicke von 193 Ländern bestimmen wollen. Sie sind nicht die Repräsentant*innen der Welt! Dies wollen wir ihnen deutlich machen und werden bundesweit zu Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg aufrufen und beteiligen uns wie folgt:

  1. Linksjugend [‘solid] ruft zu dem Alternativgipfel am 05. und 06. 07., zu den Aktionen des zivilen Ungehorsams am 07.07. und zur Großdemonstration am 08.07. auf.
  2. Linksjugend [’solid] stellt einen eigenen Jugendblock auf der internationalen Großdemonstration »grenzenlose Solidarität statt G20« am Samstag den 08.07.17 um 11 Uhr in Hamburg.
  3. Linksjugend [’solid] tritt dem internationalen Bündnis »Jugend gegen G20« als Unterstützerin bei.
  4. Für die Anreise kann eine Unterstützung beim Bundesverband beantragt werden. Da aber bisher wesentliche Kosten aus Bundesmitteln getragen werden (Camp, Aktion, Lauti auf der Demo, etc.), sind alle Landesverbände aufgerufen, zuvor eine eigene Finanzierung zu prüfen.
  5. Linksjugend [’solid] beteiligt sich an dem Aktionscamp und ruft alle Protestierenden von linksjugend [’solid] und unserem Umfeld auf, sich an dem Barrio im Camp zu beteiligen und vor Ort, sowie in der Vorbereitung einzubringen.
  6. Der Bundesverband erstellt eigenes Material (Flyer und Sticker) zur Bewerbung der Proteste.
  1. Der BSpR wird beauftragt, sich an die Partei zu wenden und diese in die Organisation einzubinden.

Zum Beginn der zweiten Sammelphase der Berliner Initiative »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!«: Bundesweite Unterstützungskampagne startet

Pressemitteilung vom 22.02.2021

Am Freitag, 26. Februar beginnt in Berlin die zweite Sammelphase des Volksbegehrens »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!«, das Immobilienkonzerne mit Beständen über 3.000 Wohneinheiten in Berlin vergesellschaften und in Gemeingut überführen möchte. Zeitgleich startet eine bundesweite Unterstützungskampagne für »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!«, die von Mieter*inneninitiativen und stadtpolitisch Aktiven aus ganz Deutschland getragen wird.

Weiterlesen →

Linksjugend [’solid] fordert Altmaier-Rücktritt

Pressemitteilung vom 16.12.2020

Die Linksjugend [’solid] reagiert empört darauf, dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier der Öffentlichkeit laut Berichten des SPIEGEL länger als ein Jahr lang ein Gutachten vorenthalten hat, welches die begonnene Umsiedlung der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath für den Tagebau Garzweiler hätte abwenden können.

Weiterlesen →

Wir suchen Verstärkung

Wir suchen Verstärkung in unserem Team in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Wir wollen dieses Jahr folgende Stellen (neu) besetzen:

Du hast Fragen zum Stellenprofil, zum Verfahren etc.? Dann wende dich gerne an info@linksjugend-solid.de.

Solidaritätserklärung mit den streikenden Beschäftigten im ÖPNV

Wenn wir die Klimakatastrophe noch stoppen wollen, müssen wir den Autoverkehr deutlich reduzieren. Nur mit einem guten öffentlichen Nahverkehr können die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich verringert und damit dafür gesorgt werden, dass der Verkehrsbereich endlich seinen Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele beiträgt. Gute Bus- und Bahnanbindung mit kurzen Wartezeiten, verlässlichen Anschlüssen, dichterer Taktung, neuen Haltestellen und Linien sind Voraussetzung für das Gelingen der Mobilitätswende.

Weiterlesen →

Pressemitteilung von Die Linke.SDS und linksjugend [ˈsolid] zur Situation der Studierenden

Die Corona-Krise hat vielen Studierenden ihren Job gekostet und sie an den Rand der Existenz gedrängt. Doch während Konzerne mit zahlreichen milliardenschweren Konjunkturmaßnahmen gestützt werden, tauchen Studierende im Konjunkturprogramm gar nicht erst auf. Eine der wenigen Hilfen in der Corona-Zeit sind zinslose Darlehen. Auch die nun von Bildungsministerin Karliczek angekündigten Zuschüsse in Höhe von 500€ sind eine Farce. Als Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband (Die Linke.SDS) und linksjugend [ˈsolid] fordern wir deshalb:

Weiterlesen →

Pressemitteilung der linksjugend [‘solid] zur Situation in den griechischen Flüchtlingslagern

In den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln leben mehr als 42.000 Menschen. Die Verhältnisse in diesen Lagern sind bereits ohne Coronakrise menschenunwürdig: Es gibt kaum Medikamente, unzureichend sauberes Trinkwasser und Lebensmittel; Heizung, Strom und Decken fehlen. Die sanitären Zustände sind katastrophal und tragen dazu bei, dass sich in den Lagern, in denen Menschen zu Tausenden auf engstem Raum leben, Krankheiten wie ein Lauffeuer ausbreiten.

Weiterlesen →