Was ist Kapitalismus

"System neu denken"

Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, in dem der größte Teil des Wirtschaftens und Arbeitens auf Profit ausgerichtet ist. Es wird nicht direkt für menschliche Bedürfnisse produziert, sondern nur für einen zahlungsfähigen Bedarf (Ein Brot wird nicht gebacken, weil es Hunger gibt, sondern um es zu verkaufen.) Da im Kapitalismus die Produktionsmittel (wie Fabriken, Grundstücke oder der Zugang zu Rohstoffen) in Privatbesitz sind, darf ein Großteil der Bevölkerung nicht mitentscheiden was und wie produziert wird. Da diese Menschen im Normalfall nichts weiter besitzen, sind sie gezwungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um leben zu können. Sie sind lohnabhängig – und als solche dem Arbeitsmarkt komplett ausgeliefert.

Alle Menschen stehen im Kapitalismus in Konkurrenz zueinander – um Jobs, Geld, Schulnoten etc. Beschönigend wird dies Wettbewerb genannt, obwohl es um nicht weniger als das eigene Leben geht. Unternehmen stehen in einer ständigen und unmittelbaren Konkurrenz zueinander. Aus diesem Grund müssen sie, um nicht pleite zu gehen, mehr Profit als die Konkurrenten erwirtschaften. Tun sie dies nicht, kann der Konkurrent sie mit hilfe des zusätzlichen Gewinns bald vom Markt drängen. Deshalb werden – immer wenn möglich – Löhne gekürzt, Pausen gestrichen, Leute entlassen oder Produktionsstätten verlagert. Auch vor Umweltzerstörung wird nicht zurückgeschreckt, wenn es Kosten spart. Da nur für jene produziert wird, die sich die Dinge auch leisten können, nützen moralische Apelle an die Wirtschaft rein gar nichts (z.B. Medikamente billiger oder kostenlos für Entwicklungsländer zur verfügung zu stellen). Die Konkurrenz würde jedes moralisch handelnde Unternehmen vom Platz fegen.

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Einsatz in Afghanistan

Jeden Tag kann man in den Nachrichten davon hören, in den Zeitungen davon lesen. Es herrscht Krieg. Nicht in Deutschland, aber Deutschland macht mit. Weltweit ist die Bundeswehr im Einsatz, gleich ob in Somalia oder in Afghanistan. Sie soll offiziell Frieden schaffen – doch sind Soldaten wirklich nur Aufbauhelfer in Flecktarn-Uniformen?

Vom Fortschritt des Friedens

Von einem Frieden ist Afghanistan noch weit entfernt. Im ehemals ruhigen Einsatzgebiet der Bundeswehr im Norden des Landes kommt es vermehrt zu Anschlägen. Die humanitäre Lage hat sich für die Zivilbevölkerung kaum verbessert. Es fehlt an Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten. Viele Menschen leben vom illegalen Drogenanbau, weil ihnen nichts anders übrig bleibt. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen, bei denen AfghanInnen von deutschen Soldaten getötet werden. Durch die Bombardierung von zwei Tanklastwagen durch die Bundeswehr wurden 134 ZivilistInnen getötet.

Die Wut der Bevölkerung auf die Besatzungstruppen wächst und treibt sie in die Arme der Taliban. Es herrscht nicht der angestrebte Frieden, sondern Krieg.

Kein Ende in Sicht

In Afghanistan gibt es kaum Fortschritte. Über zehn Jahre militärische Besatzung haben an der Situation der Menschen vor Ort nichts zum Positiven verändert. Warum also hält die Bundesregierung am Einsatz fest? In jedem Falle gäbe es eine Option: Statt mit Waffen könnten mit ziviler Hilfe die Lebensbedingungen in Afghanistan verbessert und das Land langfristig stabilisiert werden. Die Voraussetzung dafür wäre ein Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan.

Die Frage ist: Wer profitiert?

Deutschland ist nicht nur „Exportweltmeister“, sondern auch einer der weltweit größten Waffenhersteller. Rheinmetall beispielsweise verkauft hochmoderne Waffensysteme in alle Welt, die gesamte Rüstungsbranche boomt. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern verdient damit Millionen mit dem Tod von Menschen. Der Luftfahrtkonzern EADS, an dem auch öffentliche Investoren aus Deutschland beteiligt sind, verdient jährlich knapp 17 Milliarden Dollar mit Kampfflugzeugen und Raketen. Frieden hieße für solche Unternehmen weniger Gewinn. Wenn sie also, wie z.B. EADS, Veranstaltungen der Universität der Bundeswehr in München sponsern oder Regierungsmitglieder auf ihren Veranstaltungen sprechen lassen, versprechen sie sich davon eines: Mehr Profite durch Krieg.

Freie Handelswege – mit Gewalt

Wenn vor Somalia Piraten ihr Unwesen treiben, rückt die Bundeswehr ebenfalls aus. Sie sollen Handelswege sichern, also mit Gewalt dafür sorgen, dass Schiffsladungen an ihr Ziel kommen. Krieg wird also nicht nur im Sinne des „Friedens“ geführt, sondern auch knallhart zur Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen. Dabei ist es völlig egal, warum es Piraterie überhaupt gibt: Die Lebensbedingungen in Somalia sind mehr als schlecht. Nicht zuletzt sind es auch deutsche Unternehmen, die die afrikanischen Länder gnadenlos ausbeuten und damit die Grundlage dafür schaffen, dass die Bevölkerung gezwungen ist, ihren Lebensunterhalt z.B. durch Piraterie zu sichern.

Deutschland im Krieg für die Wirtschaft

Deutsche Soldaten führen also „Friedensmissionen“ durch, die militärisch nicht gewonnen werden können, und bekämpfen Kriminelle – quasi als Weltpolizei. Dies alles dient nicht abstrakt dem Frieden, sondern den Gewinnen der Wirtschaft und insbesondere der Waffenhersteller. Als Linksjugend [‚solid] fordern wir die sofortige Beendigung aller Kriegseinsätze. Frieden wird nicht durch Krieg, sondern durch zivile Hilfe geschaffen. Außerdem fordern wir einen Stopp aller Rüstungsexporte. Rüstungskonzerne vergesellschaften und auf zivile Produktion umstellen!

Wer Arbeit sucht, findet auch welche?

Die Liste der Vorurteile gegenüber Erwerbslosen ist lang. Wer keinen Job hat, steht schnell unter Generalverdacht, sich nur in der „sozialen Hängematte“ ausruhen zu wollen. Neoliberalen Parteien, allen voran CDU und FDP, bedienen beharrlich das Klischee, Arbeitslose seien vor allem faul und unwillig. Mit diesem Vorurteils werden erhöhter Druck und ständige Kontrollen begründet, die sicherstellen sollen, dass jeder noch so schlechte Job angenommen wird. Das Recht der Betroffenen auf ein würdiges Leben ist dabei zweitrangig. Viele arbeiten unter schlechtesten Bedingungen, weil sie es nicht ertragen von der Hatz IV-Bürokratie wie Menschen zweiter Klasse behandelt zu werden.

Um etwa im Gesundheitsbereich über billige Arbeitskräfte verfügen zu können, werden Erwerbslose in Ein-Euro-Jobs gedrängt. Weigern sie sich, wird ihnen mit harten Sanktionen gedroht und das Geld gestrichen. Dabei bekommen sie für volle Arbeit kaum mehr als Hartz IV, renten- und arbeitslosenversichert sind sie nicht. Immer öfter versuchen zudem Unternehmen, sich ihrer fest angestellten Beschäftigten zu entledigen, um sie dann, wenn überhaupt, als LeiharbeiterInnen wieder einzustellen – zu deutlich niedrigeren Löhnen.

Mehr als 3 Millionen Menschen in Deutschland haben keinen Job. Die Behauptung, wer Arbeit sucht, finde auch welche, ist schlicht und einfach gelogen. Statt die gesetzliche Arbeitszeit weiter zu erhöhen und Erwerbslose in unzumutbare Jobs zu zwingen, brauchen wir ein Recht auf ein Leben in Würde für alle unabhängig von deren Beschäftigung. Lohnarbeit muss angemessen bezahlt und die Beschäftigten vor ungezügelter Ausbeutung geschützt werden. Dies widerspricht elementaren Grundprinzipien des Kapitalismus. Wir wollen deshalb nicht weniger als eine ganz andere Gesellschaft, in der Ausgrenzung und Armut überwunden werden. Dies zu erreichen liegt auch an dir, werde aktiv.

Zum Beginn der zweiten Sammelphase der Berliner Initiative »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!«: Bundesweite Unterstützungskampagne startet

Pressemitteilung vom 22.02.2021

Am Freitag, 26. Februar beginnt in Berlin die zweite Sammelphase des Volksbegehrens »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!«, das Immobilienkonzerne mit Beständen über 3.000 Wohneinheiten in Berlin vergesellschaften und in Gemeingut überführen möchte. Zeitgleich startet eine bundesweite Unterstützungskampagne für »Deutsche Wohnen & Co. enteignen!«, die von Mieter*inneninitiativen und stadtpolitisch Aktiven aus ganz Deutschland getragen wird.

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Linksjugend [’solid] fordert Altmaier-Rücktritt

Pressemitteilung vom 16.12.2020

Die Linksjugend [’solid] reagiert empört darauf, dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier der Öffentlichkeit laut Berichten des SPIEGEL länger als ein Jahr lang ein Gutachten vorenthalten hat, welches die begonnene Umsiedlung der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath für den Tagebau Garzweiler hätte abwenden können.

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Wir suchen Verstärkung

Wir suchen Verstärkung in unserem Team in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Wir wollen dieses Jahr folgende Stellen (neu) besetzen:

Du hast Fragen zum Stellenprofil, zum Verfahren etc.? Dann wende dich gerne an info@linksjugend-solid.de.

Solidaritätserklärung mit den streikenden Beschäftigten im ÖPNV

Wenn wir die Klimakatastrophe noch stoppen wollen, müssen wir den Autoverkehr deutlich reduzieren. Nur mit einem guten öffentlichen Nahverkehr können die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich verringert und damit dafür gesorgt werden, dass der Verkehrsbereich endlich seinen Beitrag zur Einhaltung der Pariser Klimaziele beiträgt. Gute Bus- und Bahnanbindung mit kurzen Wartezeiten, verlässlichen Anschlüssen, dichterer Taktung, neuen Haltestellen und Linien sind Voraussetzung für das Gelingen der Mobilitätswende.

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Pressemitteilung von Die Linke.SDS und linksjugend [ˈsolid] zur Situation der Studierenden

Die Corona-Krise hat vielen Studierenden ihren Job gekostet und sie an den Rand der Existenz gedrängt. Doch während Konzerne mit zahlreichen milliardenschweren Konjunkturmaßnahmen gestützt werden, tauchen Studierende im Konjunkturprogramm gar nicht erst auf. Eine der wenigen Hilfen in der Corona-Zeit sind zinslose Darlehen. Auch die nun von Bildungsministerin Karliczek angekündigten Zuschüsse in Höhe von 500€ sind eine Farce. Als Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband (Die Linke.SDS) und linksjugend [ˈsolid] fordern wir deshalb:

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Pressemitteilung der linksjugend [‘solid] zur Situation in den griechischen Flüchtlingslagern

In den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln leben mehr als 42.000 Menschen. Die Verhältnisse in diesen Lagern sind bereits ohne Coronakrise menschenunwürdig: Es gibt kaum Medikamente, unzureichend sauberes Trinkwasser und Lebensmittel; Heizung, Strom und Decken fehlen. Die sanitären Zustände sind katastrophal und tragen dazu bei, dass sich in den Lagern, in denen Menschen zu Tausenden auf engstem Raum leben, Krankheiten wie ein Lauffeuer ausbreiten.

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