Wer Arbeit sucht, findet auch welche?

Die Liste der Vorurteile gegenüber Erwerbslosen ist lang. Wer keinen Job hat, steht schnell unter Generalverdacht, sich nur in der „sozialen Hängematte“ ausruhen zu wollen. Neoliberalen Parteien, allen voran CDU und FDP, bedienen beharrlich das Klischee, Arbeitslose seien vor allem faul und unwillig. Mit diesem Vorurteils werden erhöhter Druck und ständige Kontrollen begründet, die sicherstellen sollen, dass jeder noch so schlechte Job angenommen wird. Das Recht der Betroffenen auf ein würdiges Leben ist dabei zweitrangig. Viele arbeiten unter schlechtesten Bedingungen, weil sie es nicht ertragen von der Hatz IV-Bürokratie wie Menschen zweiter Klasse behandelt zu werden.

Um etwa im Gesundheitsbereich über billige Arbeitskräfte verfügen zu können, werden Erwerbslose in Ein-Euro-Jobs gedrängt. Weigern sie sich, wird ihnen mit harten Sanktionen gedroht und das Geld gestrichen. Dabei bekommen sie für volle Arbeit kaum mehr als Hartz IV, renten- und arbeitslosenversichert sind sie nicht. Immer öfter versuchen zudem Unternehmen, sich ihrer fest angestellten Beschäftigten zu entledigen, um sie dann, wenn überhaupt, als LeiharbeiterInnen wieder einzustellen – zu deutlich niedrigeren Löhnen.

Mehr als 3 Millionen Menschen in Deutschland haben keinen Job. Die Behauptung, wer Arbeit sucht, finde auch welche, ist schlicht und einfach gelogen. Statt die gesetzliche Arbeitszeit weiter zu erhöhen und Erwerbslose in unzumutbare Jobs zu zwingen, brauchen wir ein Recht auf ein Leben in Würde für alle unabhängig von deren Beschäftigung. Lohnarbeit muss angemessen bezahlt und die Beschäftigten vor ungezügelter Ausbeutung geschützt werden. Dies widerspricht elementaren Grundprinzipien des Kapitalismus. Wir wollen deshalb nicht weniger als eine ganz andere Gesellschaft, in der Ausgrenzung und Armut überwunden werden. Dies zu erreichen liegt auch an dir, werde aktiv.

Kommentare sind geschlossen.