Die Bundesfamilienministerin Franziska Giffy möchte eine Frauenquote für Vorstände großer Unternehmen einführen: In jedem Vorstand mit mindestens vier Mitgliedern soll zumindest eine einzige Frau sitzen. Statt festzustellen, dass das offensichtlich zu wenig ist und Frauen insbesondere bei größeren Vorständen auch mit Giffeys Vorschlag noch massiv unterrepräsentiert wären, schießen die Jungen Liberalen auf allen Kanälen unter dem einfallsreichen Motto „Quoten sind Mist!“ gegen die Frauenquote. Zur Einordnung: Unter den 16 Landesvorsitzenden der Jungen Liberalen ist keine einzige Frau. Bei der FDP sieht es nicht wesentlich besser aus: Hier sind immerhin zwei von 16 Landesvorsitzenden weiblich, der Frauenanteil im Bundestag beträgt nicht einmal 23 Prozent. Zum Vergleich: Bei der LINKEN sind es 53,6 %; die Gremien sind dort – wie auch in der linksjugend – mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt.
Liebe Liberale: Ist das eigentlich euer Ernst? Statt euch gegen eine ohnehin sehr niedrig angesetzte Frauenquote zu positionieren, solltet ihr euch vielleicht mal mit eurer inoffiziellen, aber extrem hohen Männerquote auseinandersetzen.
Quoten sind kein Allheilmittel – aber sie sorgen dafür, dass Frauen unter den gegebenen Bedingungen zumindest gefördert werden und einen Teil der Macht bekommen, die ihnen zusteht. Deshalb setzen wir uns für Paritätsgesetze und Quoten ein und gegen Mackerstrukturen.