Vor 15 Jahren verbrannte Oury Jalloh in der Gewahrsamszelle Nummer 5 des Polizeireviers Dessau. Er war schwerst verletzt und gefesselt. Bis heute wurden die Täter*innen der Polizei nicht verurteilt, noch nichtmal eine ordentliche Untersuchung des ganzen hat es gegeben. Obwohl die Behauptung, dass er sich selbst angezündet haben soll, als unmöglich enttarnt wurde, blieb ein großer Aufschrei der Öffentlichkeit aus.
Die Videoaufnahme, welche die Begehung der Zelle zeigt, bricht genau in dem Moment ab, in dem die Ermittler*innen den Tatort betreten. Doch auch hier gibt es kein großes Entsetzen. Mit Hilfe der breiten Öffentlichkeit und entsprechendem Druck auf Polizei und Staatsanwaltschaft hätte die Ermittlungsbehörde handeln müssen. Dies blieb jedoch aus. Umso wichtiger ist es auch jetzt noch, 15 Jahre danach, daran zu erinnern.
Wir sagen klar: Oury Jalloh – das war Mord! und fordern eine lückenlose Aufklärung der Tat, ein unabhängiges Gutachten und einen fairen Gerichtsprozess zum Mord an einem Wehrlosen.
Des Weiteren fordern wir eine unabhängige Untersuchungsstelle bei der Polizei und das öffentlich Machen aller in Polizeigewahrsam und durch Polizeigewalt zu Tode Gekommenen.
Oury Jalloh ist kein Einzelfall. Oury Jalloh ist unvergessen. Gerechtigkeit für Oury Jalloh!