Beschluss des Bundeskonkgress 2015.
Unsere Generation ist die Generation Krise. Was unseren Eltern jetzt als Abstieg droht, ist für die meisten von uns Normalität. Nicht erst seit Gestern entwickelt sich die Situation von jungen Menschen, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zum Schlechteren. Schlechtere Löhne und Arbeitsbedingungen, Leiharbeit, Leistungszwang, befristete Verträge, Hartz IV und vieles andere sorgen nicht nur für einen schlechteren Lebensstandard, sondern tragen auch stark zu Verunsicherung und Perspektivlosigkeit, gerade bei jungen Menschen, Frauen* und Migrant*innen bei. Nicht nur Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sondern auch die, die sich momentan in einer Ausbildung befinden sind von prekären Arbeits- und Lebensumstände umständen betroffen. Armut und Abstiegsängste konditionieren alle, nicht nur jene, die direkt betroffen sind.
Für über 6 Millionen Menschen in der Bundesrepublik ist Hartz IV heute Alltag und der Rest hat Angst morgen dazuzugehören, akzeptiert niedrigere Löhne, Überstunden und verzichtet auf hart erkämpfte Rechte. Dieser Zustand der wachsenden gesellschaftlichen Ungleichheit, der Angst und des Abstiegs ist das Ergebnis der Politik der rot-grünen Bundesregierung sowie der Großen Koalition. Diese sozial- und arbeitsmarktpolitischen Rückschritte waren das Ergebnis der neoliberalen Übermacht in der Gesellschaft und haben die Kräfteverhältnisse noch einmal zugunsten des Kapitals und seiner Lobbys verschoben. Sie verschärfen die Ungerechtigkeit für unsere Generation, verschärfen die Krisenverhältnisse, die wir nicht hinnehmen und gegen die wir eine solidarische Mehrheit organisieren wollen.