So sieht’s aus in… Italien

So sieht’s aus in…

 

Italien

 

Krise wurde in den letzten Jahren zu einem Wort, das in den Gesprächen der Italiener*innen wahrscheinlich am häufigsten auftaucht…

An allen Orten und Plätzen, in jeder Bar, in jeder Stadt und jedem Dorf, überall kört man Menschen tagtäglich über das Problem der Arbeitslosigkeit reden.

Und über die Verzweiflung, die zunehmende Unsicherheit und Zukunftsängste, über Renten, die gekürzt wurden und nicht zum Leben ausreichen.

Insbesondere für die Generation der unter 35-Jährigen ist und soziale Sicherheit ein Fremdwort geworden…

 

Seit 2008 hat Italien mehr als 1 Million Arbeitsplätze verloren und die Übrigen sind entweder illegal oder prekär. Gleichzeitig verhindern EU-Auflagen und die italienische Regierung jegliches Eingreifen des Staates in die Wirtschaft zur Sicherung von Arbeitsplätzen und sozialen Rechten. Hinzu kommt, dass der neue italienische Premier (Matteo Renzi) der großen Koalition in Italien den Druck auf die Beschäftigten erhöht, indem er die Deregulierung des Arbeitsmarktes als den einzig möglichen Ausweg anpreist. Dabei handelt er im Sinne eines Wirtschaftssystems, das Arbeitsplätze zerstört und den Export minimiert. Im Sinne einer EU, die Banken rettet statt die Existenz unzähliger Menschen. Die Wahlergebnissen spiegeln die Verzweiflung und die Machtlosigkeit der Bevölkerung. Die 5 Sterne-Bewegung unter der Führung von Beppe Grillo, den Steinbrück im Bundestagswahlkampf als Clown bezeichnete, gewann mit ihren einseitigen Parolen viele Wählerstimmen. Gerne schimpft die 5 Sterne-Bewegung auf korrupte Politiker, statt eine reale Alternative zu präsentieren, um aus dem System der Korruption auszusteigen. Dabei rücken sie immer näher an faschistische Parteien und Bewegungen.

Die jetzige Troika-hörige Regierung und die Folgen aus der Zeit der Berlusconi-Regierung haben zu einer massiven Entsolidarisierung der Gesellschaft geführt!

Die Europa-Wahl ist eine perfekte Gelegenheit, damit Schluss zu machen! Mit der Kandidatur von Alexis Tsipras, dem Vorsitzenden der griechischen Partei Syriza, zum Präsidenten der Europäischen Kommission, bietet sich uns die Möglichkeit, die wirklich wichtigen Themen auf die Tagesordnung zu bringen: faire Arbeitsbedingungen, den Schutz öffentlicher Güter, Jugend und Umwelt. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn nicht nur Italiener*innen, sondern alle Europäer*innen ihre Konsequenzen aus der bisherigen Politik der EU ziehen und links wählen!

 

Ein Bericht von Anna Belligero, Vorstandsmitglied der Giovani Communisti

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